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Vom Sinn des Lebens - Blog von Napoleon -

Vom Sinn des Lebens - Blog von Napoleon -

24.01.2013 00:55

Ein analytischer Beitrag zu einem der wichtigsten Fragen im Leben, welche über das Leben selbst gestellt werden kann.

Der Mensch stellt sich seit Beginn des bewussten Denkvorgangs eine zentrale Frage: "Was ist der Sinn des Lebens?"


Auf diese Frage gingen immer wieder Philosophen und Religionen ein. Bei den Philosphen ergab sich hier ein sehr weites Feld an Vorstellungen und Meinungen zum Sinn und Zweck des Menschen. So meinte Aristoteles "Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen." Er lehrte entsprechend seinen Schülern stehts nach höherem Wissen zu streben und zu forschen, um dort höchstes und permanetes Glück zu finden.
Laotse wiederum glaubte "Alle Dinge dieser Welt entstehen aus dem Sein. Das Sein entsteht aus dem Nichtsein." Diese Vorstellung entsprach den buddhistischen Glaubensansätzen, welche durch Achtsamkeit "im Augenblick des Seins" sein wollen um so das permanente Glück zu erfahren.
Etwas rationaler formulierte es dagegen Kant: "Wenn man das Leben der meisten Menschen ansieht: so scheinet diese Kreatur geschaffen zu sein, um wie eine Pflanze Saft in sich zu ziehen und zu wachsen, sein Geschlecht fortzupflanzen, endlich alt zu werden, und zu sterben." In seiner Philosophie war das Glück weniger erstrebenswert, da dies durch die menschlichen Triebe abhängig und somit nicht dem moralischen Imperativ unterlag.

Bei den Religionen, insbesondere bei denjenigen die an einem oder mehreren Göttern gerichtet ist/war, war die Antwort auf diese Frage durch die Religion selbst bestimmt. Der Zweck des Menschen war den Willen der Gottheit zu dienen und nach dessen Vorstellung zu leben. Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche wurden hintenangestellt.



Der Hauptaspekt um die Frage wirklich eindeutig zu beantworten steckt in unserer Körperchemie: Endorphine - das Glückshormon welches an unseren Synapsen andockt und dadurch das Glücksgefühl bzw. das Gefühl von Zufriedenheit entfaltet.

Glück verleiht unserem Leben überhaupt erst eine gewisse Sicherheit und Fortschritt. Denn Endorphine werden immer dann freigesetzt, wenn wir etwas zur Art- bzw. Selbsterhaltung und zum eigenen Fortschritt tun. Sei es Essen, Trinken, Lernen, Fortpflanzung, Erhalt sozialer Anerkennung usw. All diese Tätigkeiten sorgen dafür das wir uns wohl fühlen.
Dadurch das wir diese Glücksmomente, z.B. beim Essen, schon so häufig erlebt haben, sinkt die Anzahl an Endorphinen die ausgeschüttet werden mit jeder gleichartigen Handlung. Wir fühlen uns folglich zwar noch zufrieden, aber nicht mehr glücklich wie am ersten Tag. Dies hat auch den Sinn der Selbsterhaltung. Ein Mensch mit hohem Glückshormonspiegel neigt dazu Gefahren falsch einzuschätzen und so in Lebensgefahr zu geraten bzw. so sein Leben vorzeit zu beenden. Dagegen wird ein Mensch ohne Glückshormone bzw. mit permanent gleichen Hormonspiegel dazu neigen keine wirklichen Tätgikeiten auszuüben. Denn Glück dient auch als Motivator Gleiches immer wieder zu tun. Daher entstehen alltägliche Rituale bzw. die hohe Zufriedenheit bei einem relativ gleichartigen Alltagsablauf.


Mit diesem Wissen lässt sich relativ leicht erkennen, was der Sinn des Lebens tatsächlich ist: Ein permanentes Streben nach Glück.
Wir sind mit unserem Lebenssinn im Grunde nicht weiter als Drogensüchtiger. Wir wollen denn nächsten Schuss Glückshormone mit möglichst hoher Menge. Entsprechend versuchen wir auch Dinge zu tun welche uns in der Vergangenheit einen solchen Schuss gewährleistet hat. Da der Körper sich aber schnell auf bestimmte äußerliche Reize eingestellt hat, wird die Menge an Endorphinen hier immer weiter abnehmen bis schließlich der Alltag einsetzt und die Tätigkeit keinerlei größere Auswirkungen mehr auf den Hormonspiegel besitzt. Oder einfacher ausgedrückt: Es wird langweilig.
Um nun wieder einen hohen Schuss an Endorphinen zu erhalten, versuchen wir den Alltag zu ändern durch neue Aktivitäten bzw. neues Wissen. Aus diesem Grund ändert sich auch das bewusst gewählte Lebensziel recht häufig. Bei kleinen Aktivitäteten (Hobbys) geht man von etwa 2 Jahren, bei größeren Dingen (Partnerschaft, Beruf) von ca. 7 Jahren aus. Letzteres lässt sich sogar durch die Scheidungsstatistik (Scheidungen erfolgen im Durchschnitt nach 7 Jahren) mehr oder weniger nachweisen (an der Beweiskraft darf natürlich gezweifelt werden).


Insgesamt zeigt sich zudem, bei zufriederen bzw. glücklicheren Menschen stellt sich die Sinnfrage weniger. Der Frage nach dem Lebenssinn gehen insbesondere Menschen nach, die akkut oder chronisch unglücklich oder unzufrieden sind. Dabei spielen wieder Endorphine und deren Auswirkungen auf unsere Denkleistung eine entscheidende Rolle. Während eines Glücksmoments sind wir nicht wirklich denkbereit. Wir nehmen diesen Glücksmoment nicht einmal wirklich wahr. Wir nehmen erst den Moment darauf wahr, wenn die Endorphine wieder abgebaut werden. Und selbst dann ist unsere Denkleistung noch stark eingeschränkt. Bei einer solchen Manie können wir Gefahren nicht richtig einschätzen, keine logischen oder rationalen Denkprozesse durchführen und selbst unsere Intuition ist nur eingeschränkt verfügbar. Einfacher bzw. lapidar ausgedrückt: Wir sind dumm, aber glücklich.


Diesen Zustand erstreben wir jeden Tag. Mehr unbewusst als bewusst. Somit ist Glück bzw. das Erleben von Glückszuständen der eigentliche Sinn des Lebens. In Folge dessen ist aber auch die Art- bzw. Selbsterhaltung und der persönliche Fortschritt im Sinn unseres Lebens miteingebunden. Dabei ist insbesondere letzteres sehr individuell, da jeder für sich selbst einen anderen Weg des Fortschritts sucht. Für den einen ist es die Karriere, für andere die Familie und für wieder andere das Wissen. Dies lässt sich jedoch vom persönlichen Ziel, das sich derzeit gesetzt wurde, ableiten. Der Sinn des Lebens, sowohl in seiner Allgemeinheit als auch in persönlicher Beziehung, ist somit klar für jeden definierbar; wenngleich sich letzteres gerne ändert.

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Kommentare
  • löschen
    Miakoda
    24.01.2013 07:19

    Danke für den sehr interessanten Beritrag!

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